Biertest - Gavroche
Brauerei:
Brasserie de St-Sylvestre / St-Sylvestre-Cappel
Herkunft:
Frankreich
Getestet am:
06.02.2013
Testobjekt:
0,3l-Flasche
Biersorte:
Starkbier
Alkoholgehalt:
8,50%vol.
Zutaten:
Wasser, Malz, Hopfen
Farbe:
leicht trübes rot
Schaumkrone:
sehr viel
Geruch:
süßlich, leicht nach Haselnüssen
Geschmack:
spritzig, mild, weich, langer Abgang
Sonstiges:
-
Fazit:
Bewertung 22.08.2007: Französische Biere sind wirklich was besonderes. Die meisten schmecken gar nicht und dann gibt es ein paar wenige, die von kleinen Brauereien erzeugt werden, die dann auch wirklich schmecken. Aus so einer relativ kleinen Brauerei im Norden Frankreichs stammt das "Gavroche", was zu deutsch Pariser Straßenjunge bedeutet. Es hat mächtig viel Alkohol und macht im Glas alles richtig: ein feiner Rotton, dazu eine Menge fester Schaum. Super Auftritt. Und der erste Schluck gefällt mir auch. Eine Menge Kohlensäure ist hier enthalten... Nun gut, handelt es sich hier um Obergäriges mit dementsprechender Flaschengärung. Getrunken werden sollte es nicht allzu kalt, man empfiehlt 10-12°C. Nach dem ersten Prickeln hat man für den Bruchteil einer Sekunde eine fein säuerliche Note im Mund, die dann aber ganz schnell von einer sehr voluminösen Welle abgelöst wird. Sehr süffig. Kaum spricht man dies aus, kommt auch schon eine ausgeprägte trockene Note hinzu, die dann ganz langsam die Macht an sich reißt. Dieser Straßenjunge wird mit der Zeit immer trockener, aber auch immer gefälliger. Mir schmeckt es gut und es erinnert mich an belgische Biere. Nun gut, die geografische Nähe zu Belgien ist gegeben, immerhin sind es nur wenige Kilometer bis zur Grenze. Der Abgang ist ebenfalls sehr lang und mundet ausgezeichnet. Schön ist, dass man an keiner Stelle einen Alkoholgeschmack vorfindet. Dieser dient einzig und allein als Geschmacksträger und sorgt für die nötige Tiefe. Man mag es gar nicht glauben wollen, dass man hier ein Bier als Frankreich in der Hand hält. Aber wie schon eingangs erwähnt, die kleinen Brauereien können es. Oberes Drittel. 8 von 10 Punkten.
Bewertung 06.02.2013: Zum zweiten Mal nach 2007 steht das "Gavroche" aus Nordfrankreich vor mir. Benannt ist es nach der Romanfigur, die im Weltbestseller "Les Miserables" von Victor Hugo eine Rolle spielt: ein rebellischer Junge, der in Paris auf der Strasse lebt. Und genau so rebellisch soll dieses Starkbier mit seinen 8,5%vol. schmecken. Beim letzten Mal hat es hier ja ordentlich abgeräumt, vielleicht klappt das heute wieder. Das Aussehen ist perfekt: leicht hefetrüb ist das Rot, der Schaum ist üppig und steht fest. Wenn man mal ganz tief Luft holt, riecht man neben der malziges Süße auch eine Spur Haselnuss. Interessant. Ungeheuer spritzig ist dieses französische Bier. Die Flaschengärung hat seinen Job anständig gemacht. Die Menge Alkohol schmeckt man zum Glück nicht direkt, doch im Kopf kommt dieser Geschmacksträger schnell an. Eine dezente Lakritznote ist im vorderen Drittel wahrnehmbar, das Malz kann eine feine Süße hervorbringen, die aber nicht zu Karies führt, sondern anständig dosiert ist und zusammen mit dem Hopfen eine gute Partie darstellt. Von der Haselnuss fehlt nun jede Spur, es wirkt mit der Zeit dann doch etwas unspektakulär. Ab der Mitte wird es trockener, das Volumen des Bieres nimmt zu und zum Ende hin wird es immer trockener. Für ein französisches Bier echt nicht schlecht. Für mich ist es aber aufgrund fehlender besonderer Vorkommnisse etwas weniger Gut als noch beim letzten Mal, deshalb gibt es immer noch gute 7 von 10 Punkten.
Bewertung:
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