Biertest - Gröninger Pils
Brauerei:
Gröninger Privatbrauerei Hamburg / Hamburg
Herkunft:
Deutschland
Getestet am:
03.01.2017
Testobjekt:
0,33l-Longneck-Flasche
Biersorte:
Pilsener
Alkoholgehalt:
5,10%vol.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Gerstenröstmalzbier, Hopfen
Farbe:
bernstein
Schaumkrone:
durchschnittlich
Geruch:
satt nach Karamell
Geschmack:
sehr malzig, süffig, nach Karamell und Honig, langer Abgang
Sonstiges:
Das 2004er-Bier hatte 4,8%vol. Alkohol
Fazit:
Bewertung 14.09.2004: Das Gröninger Brauhaus ist ein legendäres Brauhaus in Hamburg. Es gibt hier nur eine Sorte Bier, und das ist das Pils, welches aber auf den ersten Blick nun mal gar nicht danach aussieht. Wirklich sehr ungewöhnlich. Leider schmeckt es ziemlich abgestanden, weil viel zu wenig Kohlensäure vorhanden ist. Der Geschmack ist fruchtig, leicht geröstetes Malz ist herauszuschmecken. Das Brauwasser ist sehr weich, vom Hopfen ist auch einiges zu merken. Das Ambiente ist dafür umso besser: Ein Braukeller mit einzelnen "Abteilen". Alle paar Meter kommt man in einen anderen Bereich, die Deko und die Stimmung wechseln. Nicht schlecht. Ein wirklich uriger Laden. Insgesamt ein außergewöhnliches Pilsbier, dass durch seine fehlende Kohlensäure nur im guten Mittelfeld platziert werden kann. 7 von 10 Punkten.
Bewertung 25.05.2011: "In München steht ein Hofbräuhaus, oan, zwoa, g'suffa...". Und was ist in Hamburg los? Eine Industriebrauerei, die einem Dänen gehört, eine Dependance einer Brauerei-Kette und... ja, ein richtiges Brauhaus in privater Hand. Und das bei knapp 1,8 Millionen Einwohner... Eigentlich ein Trauerspiel, oder? Umso schöner, dass die Gröninger Privatbrauerei auf der Willy-Brandt-Straße selber eigenes Bier braut. Und zwar ziemlich genau eine Sorte, das "Gröninger Pils" mit 5,1%vol. Und damit hat es etwas mehr Alkohol als bei meinem letzten Besuch vor knapp sieben Jahren vor Ort. Heute gibt es dieses satt bernsteinfarbige Bier mit der überdurchschnittlich ausgeprägten Schaumkrone aus der Flasche. Der Geruch des eingeschenkten Hanseaten lässt eine leichte Malzbiernote durchschimmern. Und genau dieses süßliche Aroma hat man nach dem ersten Schluck ganz deutlich auf der Zunge. Ein leicht kerniger, uriger Antrunk tut sich auf, das Gerstenmalz ist ganz klar tonangebend, durch und durch geht dieser kernige Geschmack. Auffällig ist der leichte Schwarzbrot-Faktor im vorderen Drittel. Nach ein paar Sekunden denkt man, ein Vitamalz vor sich stehen zu haben. Aber nein, der Hopfen wird intensiver, auch merkt man den Alkohol. Der Braumeister hat hier einen Extraschwung Röstmalz hinzugefügt. Für Hamburg ist dieser eher süßliche Charakter eher ungewohnt, das erklärt auch den hohen Touri-Anteil unter den Gästen dieses Braukellers. Mit der Zeit wird es würziger, ohne jedoch die typisch norddeutsch herben Aromen dominieren zu lassen. Der Abgang fällt leider ist ein Loch, es wirkt an dieser Stelle etwas dünn. Dennoch ist es ein gutes Bier aus der zweitgrößten deutschen Stadt. Und wie gesagt, etwas ungewohnt. 8 von 10 Punkten.
Bewertung 03.01.2017: Schau mal einer an... Seit dem letzten Test des "Gröninger Pils" sind 5,5 Jahre vergangen und in der Hansestadt hat sich biertechnisch dann doch einiges getan. An den Landungsbrücken hat das Blockbräu aufgemacht und im Schanzenviertel die Ratsherrnbrauerei. Dazu dann noch einige Gypsy-Brauer. Siehste, es geht doch. Eine feste Bank ist die kleine Privatbrauerei Gröninger mitten in der Stadt. Das Bier, welches nun vor mir steht, hat immer noch 5,1%vol., das Etikett und die Zatatenliste haben sich nicht verändert. Das könnten also wieder acht Punkte werden. Öffnen wir also die Flasche und schenken das Bier ein. Schön schaut es aus. So wie die Biere früher aussahen: Bernsteinfarbig und mit einer guten Schaumkrone versehen. Dazu die lecker malzige Karamellnote. Und genau dieses Aroma schmecke ich auch auf der Zunge. Süßlich ist es, schön urig und süffig, dazu das viele Malz und Karamell. Und auch Honig ist zu schmecken. Das Bier ist zudem durch die Menge an Kohlensäure auch sehr spritzig. Der Hopfen hält sich zurück, zumindest im ersten Drittel. Erst dann wird es durchschnittlich würzig und lässt der Süße nicht mehr soviel Platz. Für Norddeutschland ist es wirklich ungewohnt. Und mit jedem Schluck wird es besser. Auch der lange Abgang passt dazu. Ein leckeres, sehr röstmalziges Bier mit dem gewissen Etwas. Klasse. Und deutlich besser als beim letzten Mal 10 von 10 Punkten.
Bewertung:
Andreas
2016-03-31
Heute konnte ich im Gröninger Brauhaus erstmals dieses ungewöhnliche Pils genießen. Schon die Optik ist ungewöhnlich. Leicht trübe und mit einem hellen rotbraun steht es im Glas. Leider ist so gut wie keine Schaumkrone vorhanden. Der Antrunk ist super würzig und sehr malzig, er tendiert ganz klar in die süßliche Richtung. Das Malz bringt Röst- und Toffeenoten mit, was für ein Pils wirklich ungewöhnlich ist. Etwas später tritt dann der angenehm portionierte Hopfen auf die Bühne, der einen schönen Gegenpol zum üppigen Malz darstellt. In Verbindung mit dem weichen Brauwasser ergibt sich hier ein äußerst leckeres, würziges und süffiges Bier.
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