Biertest - Sylter Hopfen Ernte 2011
Brauerei:
Westindien Compagnie Seehandelsgesellschaft mbH / Flensburg
Herkunft:
Deutschland
Getestet am:
24.07.2012
Testobjekt:
0,75l-Sekt-Flasche
Biersorte:
Lager
Alkoholgehalt:
7,10%vol.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Champagnerhefe
Farbe:
leicht trübes bernstein
Schaumkrone:
viel
Geruch:
fruchtig
Geschmack:
fruchtig, süßlich, leicht spritzig, mild, langer Abgang
Sonstiges:
-
Fazit:
Eine ganz besondere Flasche Bier steht heute Abend auf dem Programm. Nicht nur, dass der Inhalt ungewöhnlich ist. Abgefüllt wird es in eine 0,75-Champagnerflasche. Nein, auch der Preis ist nicht wirklich normal. Denn dieses Pülleken kostet stolze 19,90€! Warum? Nun, das hat wohl mehrere Gründe. Zum einen beinhaltet das Bier "Sylter Hopfen" ebendiesen. In der Ortschaft Keitum im Osten der deutschen Nordseeinsel Sylt liegt Deutschlands nördlichstes Hopfenfeld. Und dort wird eine kleine Menge geerntet, die insgesamt 20000 Flaschen ergeben. So wurde der Hopfen für dieses Bier im September 2011 geerntet- Das macht es natürlich zu einem exklusiven Trunk. Zumal alles von Hand gemacht wird. In einer kleinen Brauerei in Flensburg wird es gebraut, abgefüllt und nummeriert. Durch den Zusatz von französischer Champagnerhefe bei der zweiten Gärung und dem anschließenden Flaschendrehen ersteht eben auch Mehraufwand. Und das alles ergebt dieses außergewöhnliche Bier. Und wie schmeckt es? Das wissen wir gleich nach dem Einschenken und dem ersten Schluck. Im Glas entwickelt sich eine Menge Schaum. Darunter ist ein leicht hefetrübes Bernstein zu entdecken, welches insgesamt einen sehr fruchtigen, an Kirschen und Himbeeren erinnernden Geruch hat. Der erste Schluck ist angenehm rezent, und es schmeckt erstaunlich mild. Man hat zu Beginn eine feine Hefenote auf der Zunge, diese ist relativ trocken, dann kommt die Süße des Malzes durch. Und damit auch leicht fruchtige Aromen. Wie der Geruch es schon verraten hat, schmeckt dieses Bier nach Kirschen und Himbeeren. Auch ist eine Spur Erdbeere auszumachen. Insgesamt ist das vordere Drittel mild und süßlich. Und das wird mit jedem Schluck intensiver. Was mir ein wenig fehlt, ist der Hopfen. Dieser hält sich relativ zurück. Zur Mitte hin wird es eine Spur trockener, trotzdem fehlt jegliche Bittere. Und das bei dem Namen. Im hinteren Bereich kommen noch einmal die Früchte durch, dieses Mal weniger süß. Der Geschmack hat nun leicht torfige Nuancen inne. Zusammen mit dem langen Abgang ergibt das ein sehr leckeres Bier, was auch die Frauen anspricht. Wer hier aber ein trockenes, herbes Bier erwartet, wird enttäuscht, dafür bekommt man mit diesem Flensburger Bier eine echte Bierspezialität, die man so auch nicht alle Tage zu trinken bekommt. Ich gebe diesem Bier trotzdem "nur" neun Punkte, weil es mir dann doch eine Spur zu süß schmeckt.
Bewertung:
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